Auf der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie (GfV) vom 25. bis 28.03.2024 referierte Dr. Alexander Wilhelm (KGU, Institut für Medizinische Virologie) über die Möglichkeiten und Anforderungen an zuverlässige abwasserbasierte Epidemiologie für die Pandemievorsorge (pandemic prepardness). Er präsentierte die am KGU entwickelte FESPiNA-Methode vor, die es ermöglicht, virale Nukleinsäuren aus unterschiedlich gelagerten Abwasserproben verschiedener Herkunft zu extrahieren. Dies ermöglicht ein flächendeckendes Abwassermonitoring mittels PCR und Sequenzierung. Als Voraussetzung für eine abwasserbasierte Pandemievorsorge wurde die Verfügbarkeit sensitiver und spezifischer PCR-, dPCR- und HTS (High Throughput Sequencing) -basierter Nachweise für epidemiologisch relevante humanpathogene Viren genannt. Um eine zuverlässige abwasserbasierte Epidemiologie zu gewährleisten, betonte er jedoch die Notwendigkeit, die in Abwasserlaboratorien angewandten Arbeitsabläufe für die Abwasseraufbereitung sowie die PCR- und HTS-Analytik unter realistischen Bedingungen zu evaluieren und durch regelmäßige Laborvergleiche zu sichern.
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PD Dr. rer. nat. habil. Marek Widera
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