Die abwasserbasierte Epidemiologie (wastewater-based epidemiology, WBE) ermöglicht eine regionale Überwachung von humanpathogenen Krankheitserregern. Bereits in der COVID-19-Pandemie wurde ein SARS-CoV-2-Abwassermonitoring aufgebaut, um anhand von durch erkrankte Personen ausgeschiedene Genfragmente im Abwasser frühzeitig Informationen zum Infektionsgeschehen in einer Region zu erhalten. Gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit soll das Forschungsprojekt WBEready nun Grundlagen für die Umsetzung der abwasserbasierten Epidemiologie für weitere zirkulierende und neu auftretende humanpathogene Viren sowie antimikrobielle Resistenzen schaffen, um bei zukünftig auftretenden Pandemien schnell reagieren zu können.
Das Ruhrgebiet mit der Abwasserinfrastruktur der Wasserverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband dient dabei als Reallabor, wobei sowohl Kläranlagen als auch kleinräumige Prozesse im Kanalnetz untersucht werden, um potenziell Infektionsherden eingrenzen zu können.
Mit dem interdisziplinär aufgestellten Konsortium wird eine Roadmap für ein praxisorientierte Nutzung in der Emscher-Lippe-Region entwickelt und erprobt, die in Zukunft ein schnelles, auf die Anforderungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes angepasstes Abwassermonitoring ermöglichen soll.
Dr. Alexander Wilhelm (KGU) präsentiert neue Ergebnisse.
Bundesgesundheitsministerium fördert neues Forschungsprojekt WBEready